Kostenlos anrufen: 0800 24 000 42   Standorte
Untergewicht bei Pflegebedürftigen: Wann ist Hilfe erforderlich?

Untergewicht bei Pflegebedürftigen: Wann ist Hilfe erforderlich?

Eines der recht häufig auftretenden Phänomene bei älteren Menschen und vor allem hochbetagten Senioren ist eine mehr oder weniger ausgeprägte Untergewichtigkeit – wobei Frauen stärker betroffen sind als Männer. Dabei ist ein zu niedriges Körpergewicht an sich keine Krankheit, sondern eine gesundheitliche Störung, von der jedoch insofern eine Gefahr ausgeht, als sie die Anfälligkeit sowohl für Infektions- als auch Herz-Kreislauf-Erkrankungen allgemein erhöht. Ein Gesundheitsrisiko besteht besonders dann, wenn das Fettgewebe oder die Muskulatur auf weniger als ein Drittel der Norm zurückgegangen sind. Herz-Kreislauf-Erkrankungen wiederum können Verwirrtheitszustände bedingen, auch steigt das Risiko von Stürzen. Eine weitere Folge von Untergewicht ist eine gestörte Wundheilung. Deshalb ist es auch im Alter sehr wichtig, auf eine hinreichende Nahrungszufuhr und ein gutes Körpergewicht zu achten.

Die Ursachen für Untergewicht sind vielfältig. Neben chronischen Krankheiten, Depressionen, Demenz, Verdauungsschwierigkeiten sowie Kau- und Schluckbeschwerden, die der Störung zugrunde liegen können, ist die Gewichtsabnahme nicht selten auch einfach nur altersbedingt. Dies liegt daran, dass sich im Alter der Stoffwechsel verlangsamt und Nährstoffe schlechter verwertet werden. Geschmacksempfinden und Appetit lassen nach, so dass Ältere weniger Nahrung zu sich nehmen. Zudem verliert der Magen an Elastizität, und ein Sättigungsgefühl stellt sich entsprechend rasch ein.

Bei Maßnahmen gegen Untergewicht ist es deshalb unumgänglich, zunächst die Ursachen genau abzuklären und hierbei auch ärztlichen Rat einzuholen. Dies gilt speziell dann, wenn ein massiver Gewichtsverlust in kurzer Zeit eintritt und ein Senior zum Beispiel mehrere Kilogramm Körpergewicht innerhalb weniger Monate verliert. Liegen Erkrankungen zugrunde, müssen diese primär behandelt werden.

TIPPS FÜR ANGEHÖRIGE: Als allgemeine Maßnahme zur Appetitanregung sollten Sie die Lust am Essen wieder neu wecken. Dies gelingt am besten mit einem schön gedeckten Tisch und Speisen, die der Untergewichtige gern mag. Eine zentrale Devise lautet: Weniger, aber dafür öfter essen – denn mit drei kleinen Hauptmahlzeiten und bis zu drei Zwischenmahlzeiten kommt es nicht so schnell zu einem Gefühl der Sättigung. Die Speisen sollten viel Obst und Gemüse sowie Produkte aus Vollkornmehl enthalten. Bestehen Kau- und Schluckbeschwerden, hilft es oft schon, die Speisen zu pürieren oder zu zerkleinern. Auch Bewegung fördert den Appetit – unternehmen Sie mit Ihrem Angehörigen deshalb mindestens einmal täglich einen Spaziergang an der frischen Luft. Kontrollieren Sie die Gewichtszunahme wöchentlich mittels einer Körperwaage.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.