Pflegetipp: Mit einem Rollstuhl lässt sich ein großes Stück Freiheit zurückgewinnen
Wenn ein Pflegebedürftiger dauerhaft in seiner Mobilität stark eingeschränkt ist, sollte die Anschaffung eines Rollstuhls in Erwägung gezogen werden – auch wenn dieser Gedanke beim Betroffenen zunächst auf Widerstand stoßen dürfte, da er als sichtbare Manifestation der eigenen Einschränkungen wahrgenommen wird. Tatsächlich bedeutet ein Rollstuhl jedoch für den, der darauf angewiesen ist, eine Rückgewinnung von persönlicher Freiheit und ermöglicht, wieder am „normalen“ Leben teilzuhaben.
Ein Rollstuhl sollte immer perfekt auf seinen Nutzer und dessen individuelle Bedürfnisse sowie den beabsichtigten Gebrauch abgestimmt sein. Um eine geeignete Wahl zu treffen, kommt man nicht umhin, sich fachkundig beraten zu lassen – denn es gibt unzählige Modelle und Varianten. So gibt es etwa platzsparende Faltrollstühle, die man in jedem Auto mitnehmen und mit denen man auf Reisen gehen kann. Rollstühle mit starrem Rahmen sind weniger gut transportabel, haben dafür aber ein geringeres Gewicht. Auch bei diesen lassen sich meist Einzelteile der Konstruktion für den Transport umklappen oder abnehmen.
Sind Reisen und Ausflüge im Freien nicht geplant, dürfte ein „Standardrollstuhl“ am ehesten zum Einsatz kommen. Man bezeichnet ihn auch als „geriatrischen Rollstuhl“, da er nur über die allernötigsten Ausstattungsmerkmale verfügt und für die dauerhafte Benutzung nicht vorgesehen ist. Das Gewicht ist mit bis zu 25 Kilogramm hoch und eine eigenständige Fortbewegung durch den Rollstuhlfahrer nahezu unmöglich. Mit etwa 500 Euro sind die Anschaffungskosten jedoch eher als gering anzusehen. Standardrollstühle gibt es auch in etwas teureren Leichtgewicht-Varianten bis 18 Kilogramm, die ein eigenständiges Fortbewegen zumindest über kurze Strecken, etwa innerhalb der Wohnung, zulassen. Gerade Senioren können von solch einem Rollstuhl und dem Plus an Sicherheit profitieren.
TIPP: Um wirklich Freude am neuen Rollstuhl zu haben, muss der Nutzer längere Zeit ohne Beschwerden darin sitzen können. Deshalb ist es unabdingbar, dass die Sitzbreite und -tiefe sowie die Höhe von Rückenlehne und Fußstützen exakt angepasst sind. Antidekubitus-Kissen bringen zusätzlichen Sitzkomfort und schützen vor Druckgeschwüren.
Die gesetzlichen Krankenkassen (GKV) bezahlen übrigens den Rollstuhl auf Grundlage einer ärztlichen Verordnung fast vollständig oder stellen alternativ ein Gebrauchtgerät aus dem eigenen Heilmittelpool für die Nutzung zur Verfügung.