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Gesundheitliche Gefahren bei Pflegebedürftigen

Gesundheitliche Gefahren bei Pflegebedürftigen

Neben Dekubitus, dem gefürchteten Druckgeschwür, gibt es eine Reihe weiterer Beeinträchtigungen und Erkrankungen, die bei pflegebedürftigen Personen vermehrt verkommen und die Angehörige kennen sollten, um gezielt vorzubeugen. Dazu gehören etwa Gelenkversteifungen, Muskelschwund, Thrombose, Lungenentzündung sowie die Entzündung der Ohrspeicheldrüse.

Gelenkversteifungen und Muskelschwund treten nicht selten bei der Langzeitpflege und bei Menschen auf, die sich kaum bewegen können. Besonders verbreitet ist der „Spitzfuß“, der auf eine Versteifung des Fußgelenks zurückzuführen ist. Ursache ist ein Überwiegen des Ruhetonus der Beugemuskeln, zusätzlich verstärkt durch den Druck der Bettdecke. Der Entstehung solch eines Spitzfußes lässt sich jedoch mit einer speziellen Lagerungstechnik vorbeugen, bei der die Fußsohlen fast rechtwinklig zum Unterschenkel auf einem elastischen Kissen am Fußende aufliegen und bei der die Bettdecke so über das Fußende gehängt wird, dass sie weder Fußrücken noch Zehenkuppen berührt. Generell ist es sinnvoll, alle Gelenke dreimal täglich zu bewegen – ein Krankengymnast kann dazu entsprechend anleiten. Gegen Muskelschwund wiederum, der die Pflege durch weitere Schwächung und Entkräftung unnötig erschweren würde, hilft ein Muskeltraining, bei dem der Pflegebedürftige Muskelpartien im Wechsel anspannt und wieder entspannt. Auch dazu kann ein Krankengymnast eine Unterweisung geben.

Thrombosen, Gefäßverschlüsse durch Blutpfropfe vor allem in den Beinen, sind ein weiteres Risiko, dem frühzeitig begegnet werden sollte. Fuß- und Beingymnastik wirken der Entstehung entgegen. Hilfreich sind zudem Stützstrümpfe, Wechselbäder und durchblutungsfördernde Einreibungen – Maßnahmen, die jedoch mit dem behandelnden Arzt vorher abzustimmen sind.

Eine zusätzliche Gefahr ist das Entstehen einer Bettlungenentzündung – bedingt durch flache Atmung und eingeschränktes Abhusten. Eine bewährte vorbeugende Maßnahme ist regelmäßiges Aufsetzen, verbunden mit der Aufforderung an den Pflegebedürftigen, tief ein- und wieder auszuatmen sowie gegebenenfalls abzuhusten. Darüber hinaus tragen eine regelmäßige Zimmerlüftung und ausreichende Flüssigkeitszufuhr zur Prävention bei.

Nicht zuletzt ist eine Entzündung der Ohrspeicheldrüse recht häufig anzutreffen. Meist ist sie ein Anzeichen für Unterernährung und Abwehrschwäche oder tritt bei zu breiiger Nahrung auf, durch die die Speichelproduktion nicht genügend angeregt wird. Anregung zum Kauen durch feste Speisen, die der Pflegebedürftige gern mag, ist daher die wirkungsvollste Maßnahme zur Vorbeugung.

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