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Das Pflegezimmer: Raum für die Pflege – und zum Wohlfühlen

Einem Pflegebedürftigen, der in der eigenen Wohnung oder auch bei einem Angehörigen lebt, sollte ein Pflegezimmer zur Verfügung stehen, das zum einen an die pflegerischen Erfordernisse, zum anderen aber auch an seine individuellen Bedürfnisse angepasst ist. Das Pflegezimmer soll die Versorgung erleichtern und darüber hinaus zum Wohlbefinden seines Bewohners beitragen. Grundsätzlich wichtig ist zunächst einmal die Beseitigung von Stolperfallen zur Vermeidung von Stürzen, denn ein Unfall würde mit hoher Wahrscheinlichkeit die Pflegebedürftigkeit noch verstärken. Lose aufliegende Teppiche und Bettvorlagen gehören daher ebenso wenig in ein Pflegezimmer wie glattes PVC oder quer über den Zimmerboden verlaufende elektrische Kabel. Der Sicherheitsaspekt gilt selbstverständlich auch im Hinblick auf die Pflegeperson, die im Pflegezimmer und hier insbesondere um das Pflegebett herum ohne Hindernisse frei agieren können muss.

Da das Pflegezimmer zentraler Lebensort für den Betreuten ist, sollte es angemessen groß bemessen sein und ihm ermöglichen, sich mit Rollstuhl oder Gehhilfe darin zu bewegen. Es sollte auch so gewählt werden, dass es in der Nähe eines Badezimmers liegt, da dies die Körperpflege wesentlich erleichtert. Zu enge Türen lassen sich notfalls verbreitern – dazu werden von den Pflegekassen finanzielle Hilfen bereitgestellt. Türschwellen, die nicht beseitigt werden können, lassen sich mit praktischen Türschwellenrampen überbrücken.

Neben den pflegerischen Erfordernissen sind der Wohlfühlfaktor sowie die menschlichen und persönlichen Bedürfnisse des Pflegebedürftigen ausgesprochen wichtig. Das Zimmer sollte nach Möglichkeit über ein großes Fenster verfügen, das bei Bedarf viel Tageslicht hineinlässt und mit einem Blendschutz gegen direkte Sonneneinstrahlung versehen ist. Ansonsten empfiehlt es sich, mehrere Leuchten im Raum zu platzieren, da dies auf jeden Fall gemütlicher wirkt als eine zentrale Lichtquelle. Erinnerungsstücke und Fotos im Blickfeld zu haben, sorgt für eine wohnliche Atmosphäre. Auch Radio, Fernseher und Telefon dürfen als Verbindung zur Außenwelt nicht fehlen. Das Telefon dient gleichzeitig als „Notrufsystem“, mit dem sich der Pflegebedürftige bemerkbar machen kann, falls nicht andere technische Einrichtungen wie Klingeln oder Freisprechanlagen dafür genutzt werden.

Von besonderer Bedeutung ist das Pflegebett, denn es erleichtert die pflegerischen Tätigkeiten und auch das Umsetzen in einen Stuhl oder Rollstuhl. Zur Ausstattung gehören Rollen mit Bremsen, eine höhenverstellbare Liegefläche mit separat verstellbaren Kopf- und Fußteilen sowie Vorrichtungen zur Befestigung von Infusions- und Urinbeuteln. Ein „Bettgalgen“ erleichtert das Aufrichten. Für dauerhaft Bettlägerige sind Spezialmatratzen und besondere Lagerungskissen erhältlich, die das Entstehen von Druckgeschwüren vermeiden helfen. Das Pflegebett sollte in Blickrichtung zur Tür stehen, damit der Pflegebedürftige sehen kann, wer sein Zimmer betritt. Eine entsprechende Verordnung vorausgesetzt, überlässt die Pflegekasse ein Pflegebett – meist leihweise – zur Nutzung.

2 thoughts on “Das Pflegezimmer: Raum für die Pflege – und zum Wohlfühlen

  1. Cate - 13. Oktober 2012 at 14:52

    Ich war dabei für eine Verwandte von mir ein Pflegezimmer auszurüsten, als ich den Beitrag gelesen habe. Es hat mir sehr geholfen, so dass ich alles gut vor strukturiere und plane.

  2. Clemens P. - 17. Oktober 2012 at 16:09

    Wir haben auch schon die Erfahrung gemacht, dass die Zimmer für die Pflege zu klein sind. Man sollte die Größe des Zimmers immer berücksichtigen und im Hinterkopf behalten, dass es größer sein muss als eines für Personen, die keine Pflege benötigen.