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Kommunizieren mit Pflegebedürftigen: So klappt’s mit der Verständigung

Kommunizieren mit Pflegebedürftigen: So klappt’s mit der Verständigung

Gerade bei Pflegebedürftigkeit ist die regelmäßige Kommunikation außerordentlich wichtig, um einer seelischen Vereinsamung entgegenzuwirken. Bewusst herbeigeführte Gespräche sind ein Mittel, den Pflegebedürftigen dazu anzuregen, sich mit seiner Situation und den Gegebenheiten um ihn herum auseinanderzusetzen. Man signalisiert ihm auf diese Weise, dass man ihn akzeptiert und sich bemüht, ihn zu verstehen. Besonders gut eignen sich offene Fragen, die dem Pflegebedürftigen die Gelegenheit bieten, so ausführlich zu antworten, wie er will. Geschossene Fragen, die sich mit Ja oder Nein beantworten lassen, sind indes weniger anregend für die Unterhaltung. Über den Austausch von Meinungen und Informationen erfahren Pflegebedürftige, dass sie weiterhin am gesellschaftlichen Leben teilhaben. Zu guter Letzt werden über Sprache, Mimik und Gestik aber auch Vertrauen und Liebe ausgedrückt.

Nur über das Gespräch lassen sich Ängste, Wünsche und Bedürfnisse wirklich in Erfahrung bringen. Doch oft leiden Pflegebedürftige unter gesundheitlichen Einschränkungen, die die Verständigung mit ihnen besonders schwierig gestalten. Sei es, dass eine ausgeprägte Schwerhörigkeit vorliegt oder ein Schlaganfall das Sprachvermögen beeinträchtigt hat. Der problematischste Fall ist sicherlich eine Demenzerkrankung, die die kognitiven Fähigkeiten unter Umständen stark beeinträchtigt.

 

Die genannten Einschränkungen stehen einem kommunikativen Austausch jedoch nicht grundsätzlich im Wege. Für die Pflegenden kommt es vielmehr darauf an, sich entsprechend darauf einzustellen. Welche Tipps, Tricks und Vorgehensweisen es gibt, verdeutlicht folgende Übersicht:

 

Schwerhörigkeit: Ein Hörgerät ist das technische Hilfsmittel der Wahl, das die Verständigung sofort um vieles einfacher macht. Nebengeräusche etwa von laufenden Radio- oder Fernsehgeräten sollten Sie während einer Unterhaltung minimieren. Es bringt wenig, die Lautstärke zu erhöhen. Sprechen Sie lieber langsam und besonders deutlich! Sprechen Sie von Angesicht zu Angesicht – dann kann der Schwerhörige zusätzlich von Ihren Lippen ablesen und dem Gespräch besser folgen.

 

Ständiger Blickkontakt ermöglicht es Ihnen darüber hinaus zu erkennen, ob Sie mit Ihren Ausführungen überhaupt verstanden werden.

 

Sprachbeeinträchtigung: In allen Fällen beeinträchtigten Sprachvermögens stehen Ruhe und Geduld an oberster Stelle. Räumen Sie Ihrem Gegenüber genug Zeit zum Sprechen ein und greifen Sie nicht mit Wort- und Antwortvorschlägen ein – es sei denn, Ihnen wurde signalisiert, dass diese Hilfe in einem bestimmten Moment ausdrücklich gewünscht ist. Wie auch bei Schwerhörigen sollten Sie störende Nebengeräusche ausschalten!

 

Demenz: Die größte Herausforderung für die Kommunikation stellt ein an Demenz Erkrankter dar. Als hilfreich hat es sich in diesem Fall erwiesen, mehrere Sinne gleichzeitig anzusprechen, zum Beispiel nicht nur von der bevorstehenden Mahlzeit zu sprechen, sondern dabei gleichzeitig mit dem Finger auf den gedeckten Tisch zu weisen. Eine Bezugnahme auf Tages- und Zeitangaben ist überflüssig, da diese aufgrund der Erkrankung nicht mehr entschlüsselt werden können.

 

Sprechen Sie langsam und deutlich in möglichst kurzen Sätzen, wobei Sie das Wichtigste an den Anfang stellen sollten. Formulieren Sie positiv, beruhigend und bestätigend. Negativformulierungen mit Begriffen wie „nicht“, „keine“ oder „niemand“ kann der Demenzerkrankte nämlich nicht folgen und wird sie schlimmstenfalls missverstehen. Vermeiden Sie es zudem, Informationen abzufragen, weil dies den Erkrankten zwangsläufig beschämen muss.

 

Setzen Sie, so oft es geht, auch Ihre Körpersprache ein. Vermitteln Sie etwa Geborgenheit durch das Berühren der Hände. Wie im Falle des gesprochenen Wortes sollten Sie jedoch keine negativen Zeichen aussenden und zum Beispiel nicht die Stirn runzeln, da dies beunruhigend wirken kann.

 

Tipp: Für die Kommunikation mit demenzkranken Angehörigen gibt es spezielle Kommunikationsarten, die sich in Kursen bei diversen Bildungsträgern erlernen lassen.

 

Die Pflegeagentur 24 vermittelt Ihnen auch gerne sehr gut Deutsch sprechende Betreuungspersonal oder auch deutsches Pflegepersonal. Eine Kommunikation zwischen den Pflegebedürftigen und dem Betreuungspersonal stellen hier keinerlei Probleme dar und entlasten pflegende Angehörige, so dass diese sichwieder mehr Zeit für sich, ihre Familie und auch den zu pflegenden Angehörigen selber haben.

One thought on “Kommunizieren mit Pflegebedürftigen: So klappt’s mit der Verständigung

  1. Clemens P. - 6. Dezember 2012 at 02:20

    Sehr schön, dass dieses Thema behandelt wird. Die Kommunikation ist meist ein Thema, das gerne unter den Tisch gekehrt wird, auch wenn Pflegebedürftige erst recht eine benötigen um nicht zu vereinsamen.