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Richtige Medikamenteneinnahme – das sollten pflegende Angehörige beachten

Richtige Medikamenteneinnahme – das sollten pflegende Angehörige beachten

Das Alter und eine eventuelle Pflegebedürftigkeit gehen erfahrungsgemäß mit einer Zunahme gesundheitlicher Beschwerden einher. Die Anzahl medikamentöser Behandlungen steigt – nicht wenige haben gleich mehrere Medikamente einzunehmen: Bei Menschen über 60 Jahre sind es im Schnitt drei Medikamente, bei über 80-Jährigen acht oder mehr. Groß ist die Gefahr, dabei den Überblick zu verlieren und Medikamente falsch anzuwenden, so dass diese ihre heilende Wirkung nicht mehr entfalten oder sogar schaden. Folgende Tipps bieten Hilfestellung für eine richtige Verabreichung.

Insbesondere im Zusammenspiel mit anderen Medikamenten oder Lebensmitteln kann sich die Arzneiwirkung abschwächen oder verstärken – auch unerwünschte Nebenwirkungen können die Folge sein. Der Beipackzettel ist daher Pflichtlektüre! Eine Mehrfachmedikation sollte zudem immer auch mit dem Hausarzt genauestens abgestimmt werden. Ist ein Medikament vor dem Essen einzunehmen, dann müssen bis zur Nahrungsaufnahme noch mindestens 30 Minuten verstreichen. Die Angabe „nach dem Essen“ macht einen Abstand von mindestens zwei Stunden zu der zuvor eingenommenen Mahlzeit erforderlich.

Bei dem Verabreichungshinweis „x-mal täglich“ geht es in erster Linie um die Einhaltung eines zeitlichen Puffers: Einmal täglich bedeutet, dass das Medikament im 24-Stunden-Abstand einzunehmen ist. Entsprechend bedeutet zweimal täglich einen Einnahmerhythmus von zwölf Stunden, dreimal täglich von acht Stunden und so weiter. Am besten nimmt man Tabletten stehend oder aufrecht sitzend mit reichlich Leitungswasser ein. Mineralwasser ist wegen der enthaltenen Salze weniger gut geeignet, da diese mit den Arzneistoffen reagieren und stabile Komplexe bilden, die der Körper nicht mehr aufnehmen und verwerten kann.

Tabletten niemals mit Grapefruitsaft schlucken!

Von Milch ist ebenso abzuraten, da sie wegen des hohen Kalziumanteils eine ähnliche Wirkung wie Mineralwasser hat – dies gilt vor allem für die Einnahme von Antibiotika. Den denkbar ungünstigsten Effekt – das wissen viele nicht – entfaltet übrigens Grapefruitsaft: Er steigert die Wirkung von bestimmten Medikamenten um bis zu 70 Prozent, was unter Umständen eine gefährliche Reaktion auslöst. Wechselwirkungen ergeben sich darüber hinaus in Kombination mit frei verkäuflichen Medikamenten und einigen Lebensmitteln. So interagieren manche Osteoporose-Mittel mit Milchprodukten wie Käse oder Joghurt, grünes Gemüse und Salat wiederum beeinträchtigen die Wirkung einiger Blutgerinnungs-Hemmer. In Kombination mit entwässernden Medikamenten kann nicht zuletzt Lakritze sogar äußerst gefährlich werden.

TIPP 1: Weisen Sie Fachärzte, deren Rat Sie neu in Anspruch nehmen, immer auf alle Medikamente hin, die Ihr pflegebedürftiger Angehöriger einnimmt. Das gilt auch für frei verkäufliche Präparate. Lassen Sie zudem die Dauermedikationsliste einmal jährlich vom Hausarzt checken.

TIPP 2: Im Handel gibt es Dosierhilfen in Form von Plastikboxen – mit Fächern für die verschiedenen Tageszeiten. Bei der Medikamentenverabreichung behalten Sie damit den Überblick.

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