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Appetitlosigkeit bei Senioren: Was pflegende Angehörige darüber wissen sollten

Appetitlosigkeit bei Senioren: Was pflegende Angehörige darüber wissen sollten

Übergewicht eines Pflegebedürftigen kann die häusliche Pflege erheblich erschweren und stellt darüber hinaus ein gesundheitliches Risiko dar, das die Entstehung von vielfältigen Krankheitsbildern begünstigt. Weit häufiger anzutreffen aber sind Mangelernährung und der damit einhergehende Gewichtsverlust. Ursache ist meist Appetitlosigkeit, die dazu führt, dass Senioren weniger Essen zu sich nehmen, als sie eigentlich sollten. Doch warum haben viele ältere Menschen kaum Appetit – und gibt es erfolgversprechende Möglichkeiten, sie wieder verstärkt zum Essen anzuregen?

Die Gründe für Appetitlosigkeit im Alter sind vielfältig. Zum einen lassen die Körperfunktionen nach – ein älterer Mensch sieht, riecht und schmeckt weniger gut: Ein knackiger, frischer Salat zum Beispiel erscheint dann „farbloser“ und fader als in früheren Jahren. Der Duft und die Würze von Speisen werden viel schwächer wahrgenommen. Zum anderen führen mit dem Alter vermehrt auftretende Verdauungsprobleme dazu, dass älteren Menschen die Lust am Essen vergeht.

Bestimmte Erkrankungen des Alters sowie Nebenwirkungen von Medikamenten können die Effekte zusätzlich verstärken. So gehen Herzerkrankungen, Diabetes, Nierenschwäche und neurologische Befunde wie Demenz regelmäßig mit Appetitlosigkeit einher. Dasselbe gilt für akute Infektionen und Infekte. Bei Medikamenten als Appetitzügler wären in erster Linie Mittel gegen Herzinsuffizienz und einige Antidepressiva zu nennen. Antidepressiva und Blutdrucksenker vermindern zudem den Speichelfluss, was die Essensaufnahme zusätzlich negativ beeinflusst.

So schlagen Sie dem Appetitmangel ein Schnippchen:

  • Bewegung ist wichtig und die natürlichste Art, den Appetit anzuregen. Sorgen Sie für möglichst viel eigene körperliche Aktivität Ihres Angehörigen.
  • Decken Sie den Esstisch ansprechend ein mit einer kräftig gefärbten Tischdecke, vielleicht Blumen oder Kerzen und schönem Geschirr – denn das macht Lust aufs Essen.
  • Abwechslung ist auch beim Essen erwünscht: Probieren Sie immer mal wieder etwas Neues aus und wecken Sie damit die Neugier auf eine besondere Erfahrung.
  • Lassen Sie Gemüse nicht verkochen, sondern dünsten Sie es nur kurz – so bleibt die Farbe weitgehend erhalten und es wirkt appetitlicher.
  • Würzen Sie das Essen kräftig mit frischen Kräutern und Gewürzen, um das schwächere Geruchs- und Geschmacksempfinden anzusprechen.
  • Verwenden Sie, wenn passend, auch gehaltvolle Zutaten wie Butter, Sahne und Pflanzenöl, die eine ausreichende Kalorienzufuhr sicherstellen.
  • Fünfmal statt dreimal: Bei Problemen mit großen Portionen hilft es, auf kleinere und dafür häufigere Mahlzeiten auszuweichen.

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